Wir sprechen oft über Erfolge, in denen etwas aufgebaut wurde. Ein Umsatzziel. Langjährige Kundenbeziehungen. Eine innovative Unternehmung. Hausbau. Freundschaft. Partnerschaft.
Nichts kommt ohne eine zweite Seite der Medaille. Der Aufbau impliziert einen Abbau. Was eben noch da war, kann jetzt schon vorbei sein. Die gestrige Wahrheit ist heute eine Lüge.
Die andere Seite der Medaille handelt davon, das Erfolgte in unserem Leben gehen zu lassen.
Aufzuhören, wenn’s am Schönsten ist oder, wenn es noch nicht einmal richtig angefangen hat. Manches klappt nicht. Anderes braucht neue Impulse und Raum, viel mehr Raum, für Entfaltung.
So oder so: Es gibt immer einen Grund, Türen zu schließen.
Mich beeindrucken Menschen, die auch von ihrem Zurücklassen erzählen. Sie haben all ihr Herzblut in eine Sache gesteckt. Ein Investment, das sich nicht in Zahlen messen lässt. Es stecken Werte darin. Teilweise viele Jahre Lebenszeit.
Und doch kommt der Moment, in dem sie wissen, was passieren wird. Tief innen offenbart sich eine Wahrheit, die klarer ist als jeder rationale Gedanke. Das Herz spricht. Es ist Zeit für etwas Neues.
Abschiede verursachen Abschiedsschmerz. Doch ein reines Herz kennt keine Reue. Es ist tapfer und friedvoll.
Wahrzunehmen, welche Seite der Medaille jetzt an der Reihe ist, gleicht einer Lebenskunst. Ein bewusster Künstler nimmt jede Seite an, als Ausdruck seiner Wahrhaftigkeit.
Loszulassen ist heute Teil meiner Kreativität. Das Raumgebende ist ebenso schöpferisch, wie das Raumnehmende.
Es gibt viele, die noch festhalten. Weil sie den Verlust fürchten.
Dazu ein Zitat aus ein Kurs in Wundern:
Nichts Wirkliches kann bedroht werden. Nichts Unwirkliches existiert.
Was es auch ist, das du aufgebaut hast. Wenn der Zeitpunkt kommt es loszulassen, geht es nicht um Verlust.
Sondern um das, was (ohne es) übrig bleibt.
Wer du bist.
Und noch sein kannst.
Eine gänzlich andere Perspektive, wie ich finde.
Deine deep dive Mentorin
Sarah
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