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Loslassen.



Wie man etwas Physisches loslässt ist jedem bewusst. Es ist kinderleicht. Doch wie handhabt man das zum Beispiel mit einer emotionalen Bindung? Wie kann man Dinge loslassen, die man nicht einmal sehen, geschweige denn anfassen kann, die aber tagtäglich in unserem Kopf präsent sind? Sie haften an uns, wie der eigene Schatten und verursachen Schmerz. Wie lässt man diese Dinge los?

Ich habe mich so oft gefragt, was es bedeutet loszulassen. Abstand zu gewinnen. Immer und immer wieder dachte ich an diesem finalen Punkt zu sein, an dem ich die imaginäre Schnur zertrennt habe, um erneut festzustellen, dass ich noch fest verbunden bin. Heute weiß ich, WIE ich loslassen kann und WAS es ist, das da losgelassen werden darf...

Zwei Erkenntnisse, die bei dir vielleicht etwas (aus)lösen:


1. WAS aka die Illusion


Wenn wir Abstand vom Schmerz gewinnen möchten, ist das ein innerer Prozess. Es sind Gedanken, die uns beherrschen. Nicht die Wirklichkeit. Über unsere Gedanken und Emotionen schaffen wir unsere Realität. Möchten wir dieser entkommen bzw. uns an einem besseren Ort wiederfinden, müssen wir uns von diesen Gedanken lösen.

Sich von Gedanken zu lösen bedeutet nicht sie zu verändern und gegen neue Gedanken auszutauschen. Es bedeutet zu erfahren, dass du nicht deine Gedanken bist.

All das, was wir denken und glauben zu sein, ist im Grunde eine Illusion. Denn wir können unsere Realität innerhalb eines Wimpernschlags komplett verändern. Jegliche Ängste, Zweifel, Blockaden, Druck entspringen aus uns selbst. Sie haben gewiss ihre Berechtigung. Irgendwann in unserem Leben haben sie sich schließlich geformt. Wir haben etwas erlebt, das genau diese Glaubensmuster und Emotionen in uns verursacht hat. Aber das, was wir einmal erschaffen haben, bewusst oder unbewusst, können wir jederzeit auflösen. Nichts davon ist eine feste, unveränderliche Realität. Alles existiert durch unsere ganz individuelle Sichtweise auf die Dinge. Verändern wir unsere Sichtweise, verändert sich unsere Welt.

Deshalb erkenne: die Anhaftung, die du spürst. Der Schmerz, den du spürst. Das bist nicht du. Es hat nichts mit deinem Sein zu tun. Es sind "nur" Gedanken, Sichtweisen, Überzeugungen und Emotionen, mit denen du identifiziert bist.

Identifiziert zu sein bedeutet, du nimmst dich selbst und deine Welt durch diesen gedanklichen Filter wahr, woraus sich entsprechend dein Verhalten speist.

Stell dir vor jemand gibt dir ein Bärenkostüm. Sobald du es trägst bist du plötzlich so in der Rolle des Bären verschmolzen, dass du dich verhältst als wärst du wirklich ein Bär. Du siehst die ganze Welt aus der Perspektive eines Bären. Bei diesem Beispiel ist ganz offensichtlich: Du trägst ein Kostüm aber du bist kein Bär. Du musst dich nur wieder besinnen, WER du wirklich BIST. Egal, welche Gedanken gerade durch deinen Kopf schießen, egal welche Emotionen du spürst. Lasse sie zu aber identifiziere dich nicht damit. Es ist nur ein Kostüm, das nichts an deinem Sein verändert, wenn du es trägst.


2. WIE aka die Annahme

Gedankliches Loslassen ist abstrakt und letztlich sogar kontraproduktiv. Wie lasse ich etwas los, das nur in meinem Kopf existiert? Indem ich ständig daran denke, es loslassen zu müssen? Nein. Genau dann verstärken sich die Gedanken. Die eigentliche Aufgabe des Loslassen liegt in der Annahme.

Je mehr du dich annimmst, desto mehr lässt du automatisch das los, was du nicht bist. Selbstannahme bedeutet, dich losgelöst von deinen Gedanken und Emotionen zu erfahren.

Je mehr du dir bewusst machst, dass du ein Mensch und kein Bär bist, desto weniger Bedeutung gewinnt die Verkleidung. Je mehr du annimmst, wie wertvoll, liebevoll, wunderschön du bist, desto weniger Platz haben Gedanken des Selbstzweifels und der Minderwertigkeit in deinem Leben. In der Selbstannahme liegt großes Potenzial. Jedoch kannst du dein Selbst nicht verstehen, du kannst es nur spüren. Durch SELBSTerfahrung. Erlebe, wer du bist. Öffne dein Herz. Spüre Liebe. Sei für dich da, gerade in schwierigen Momenten. All das, was du dir selbst nicht geben kannst, wirst du auch nicht von anderen bekommen. Somit liegt die Lösung immer in dir. Wenn du bereit bist, es dir wert zu sein, verschwindet deine Abhängigkeit von destruktiven Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen. In der Resonanz verschwinden destruktive Menschen und Situationen aus deinem Umfeld.

Wichtig: Loslassen hat primär nie etwas mit anderen Menschen oder Umständen zu tun, sondern immer mit einer inneren Haltung (dir selbst gegenüber). Das, was du festhältst sind Gedanken, die sich manchmal sehr tief eingebrannt haben. Du spielst sie immer und immer wieder ab, was zur Folge hat, dass sie mit deiner Welt in Resonanz gehen. Sobald du ein anderes Signal sendest, ändert sich automatisch dein Resonanzfeld.

Deshalb: Richte den Fokus auf die Quelle, auf dich. Lasse nicht zu, dass dein Leben von einer Illusion dominiert wird. Du kannst es ändern. Stärke dein Selbst. Deinen Wert. Dein Vertrauen. Deine Hingabe. Dein Bewusstsein. Deine Liebe. Und alles wird sich verändern.

Im Moment der Annahme, hast du bereits losgelassen. Deine deep dive Mentorin Sarah

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