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Schmerz.




Es gibt Momente, in denen ich Schmerz sehr stark spüre. Ich beobachte Menschen. Sehe, wie sie miteinander umgehen. Wie sie mit sich selbst umgehen. Sehe Leid und Krankheit in der eigenen Familie. Unsicherheit, Chaos und Unruhe in der Welt.

In solchen Momenten ist der Schmerz in mir so präsent, dass ich am liebsten davor weglaufen möchte. Es tut weh ihn zu fühlen. Ganz alleine damit zu sein. Nicht der Körper schmerzt. Es ist mein Herz. Eng und kalt. Alles zieht sich zusammen.


Ich sehne mich so sehr nach einer warmen Umarmung. Nach Nähe. Nach einem vertrauten Lächeln, das mir signalisiert "alles wird gut". Doch es ist niemand da. Nur ich und ein überwältigendes Gefühl.


Und doch weiß ich es zu schätzen. Diese Art, wie sich das Leben in mir zum Ausdruck bringt. Den Schmerz zuzulassen. Den Emotionen Raum zu geben. Mich selbst zu spüren im Moment dieser wertvollen Selbsterfahrung. Mich den Tiefen hinzugeben, in der Gewissheit dabei nicht unterzugehen.

Es gibt Ereignisse, die wir als schmerzhaft empfinden. Doch manchmal sind es auch Ereignisse, die "nur" der Auslöser sind, um mit unserem eigenen Schmerz in Berührung zu kommen. Früher wäre ich unwissend davor weggelaufen. Hätte mich einer Ablenkung hingegeben, die mich zumindest kurzfristig betäubt. Heute sehe ich solche Momente als Einladung vom Leben, den eigenen Kummer (endlich) zu fühlen. Meinen Blick weg vom äußeren Geschehen, hinein in meine Innenwelt zu richten.


Die Traurigkeit, die Wut, die Enttäuschung, die Angst, die Scham, die Schuld und die Trauer – sie alle uneingeschränkt anzunehmen. Ich bin manchmal verblüfft, wie viel Energie dadurch freigesetzt wird. Energie, die zuvor in diesen unverarbeiteten Emotionen gebunden war. Sie kann jetzt wieder fließen. Etwas ist von mir "abgefallen". Es ist weniger Druck, der in mir lastet. Somit wird es wieder weiter um meine Brust. Ich kann tief durchatmen. Mein Herzraum ist offen. Es fühlt sich friedlich an. Es ist heilsam.


Wir alle tragen unbewusst diese Last in uns. Und jeder hat seine ganz eigene Strategie entwickelt, damit umzugehen oder es zu umgehen. Das, was wir nicht fühlen und "erlösen", bleibt an Ort und Stelle bestehen. Es begleitet uns täglich. Beeinflusst unsere Sicht auf die Dinge. Unsere Gedanken, unsere Entscheidungen, unser Verhalten.

Schmerzhafte Gefühle zuzulassen ist wichtig, um unsere Gegenwart nicht mehr durch die Wunden der Vergangenheit wahrzunehmen. Um sich frei und unvoreingenommen auf Menschen einlassen und dem Leben mit offenem Herzen begegnen zu können.

Manchmal gelingt es dir besser, dich gegen das Leid um dich herum einzusetzen, als dich dem Frieden in dir zu widmen. Beides ist wirksam. Beides erfordert deine Bereitschaft zur (Selbst)Verantwortung. Deshalb möchte ich dich mit diesem Beitrag ermutigen, deinem Schmerz nicht mehr aus dem Weg zu gehen. Er möchte gefühlt werden, um dann gehen zu können. Sehe ihn als Gelegenheit, dich in liebevoller Annahme von ihm zu lösen. Dein Körper, deine Seele, die Welt wird es dir danken.


Deine deep dive Mentorin

Sarah

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